Die Folgen der EZB-Politik
Die Zentralbanken haben sich ein riesiges Loch gegraben.

In Jackson Hole trafen sich die Zentralbanker und es herrschte Ratlosigkeit, denn auch sie erkennen so langsam, dass die Lage immer aussichtsloser wird. Mit dem Willen der monetären Staatsfinanzierung und der ungebremsten Experimentierfreudigkeit sind gigantische Ungleichgewichte entstanden.
Die ungebremste Schuldenmacherei und die Nullzinssubvention lösen nicht die Probleme, sondern verschieben sie nur. Und gleichzeitig werden die Folgen, die daraus resultieren, von Monat zu Monat größer.
Bis jetzt hat Mario Draghi mit seinen drei magischen Worten „Whatever it takes“ ein Zusammenbrechen des Euro verhindert.
Die Euroländer ignorierten die Regularien zur Sicherung des Euro (und tun es bis heute), weil längst klar war, dass sie bei Verstößen nichts zu fürchten hatten. In Europa hatte es sich herumgesprochen, dass es Idiotie ist, ein Land, das horrende Schulden machen muss, mit üppigen Strafzahlungen zu traktieren. Die Feuerwehr löscht ja auch nicht mit Benzin. So blieb es bei Mahnungen, denen Ausnahmegenehmigungen folgten.
Mit der Nullzinssubvention werden seit Jahren ineffiziente und unproduktive Unternehmen am Leben gehalten. Sie gehen nicht mehr Pleite, weil sie ihre Kapitalkosten nicht mehr verdienen müssen. Sie sammeln sich still und leise in der Volkswirtschaft an und das hat Folgen: Sie verseuchen die Kreditportfolien der Banken mit schlechtem Kredit, weil ihre Pleite ja nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben ist. Wir sprechen hier von 10% der Unternehmen und somit auch von 10% an gefährdeten Arbeitsplätzen. Werden diese Pleiten eines Tages, zum Beispiel ausgelöst durch eine Zinswende, nachgeholt, dann sprengen die Verluste das Bankensystem in Europa in die Luft.
Dann wird uns ein Zusammenbruch des europäischen Banken-Systems mit unabsehbaren Folgen bevorstehen. Und um das globale Finanzsystem ist es doch nicht so gut bestellt, wie stets behauptet wird. Das Zögern von Frau Yellen schließt unweigerlich darauf.
Vor der Krise 2007 gingen jedes Jahr zwischen 1,5% - 2% der Unternehmen Pleite. Der Nullzins verhindert diese Pleiten zu einem großen Teil. Diese Subvention hält eigentlich tote Unternehmen am Laufen. Die Zahl der Pleiten ist zum Beispiel in Deutschland kontinuierlich auf zuletzt ein halbes Prozent gesunken. Jedes Jahr akkumulieren wir so mehr und mehr „tote Unternehmen“.
Wenn eine externe Störung die Tragfähigkeit dieser Unternehmen überschreitet, dann werden diese Pleiten nachgeholt. Das kann eine Zinserhöhung sein, was der Grund für die Bewegungsunfähigkeit der Zentralbanken ist. Es kann aber auch eine andere konjunkturelle Störung sein, wie zum Beispiel eine Konjunkturkrise in China mit einem entsprechenden Einbruch der Exportnachfrage und einer nachfolgenden konjunkturellen Störung in Deutschland. Es kann auch ein Platzen der durch den Nullzins geschaffenen Blasen sein, die uns die Asset Inflation bei Immobilien und Aktien beschert hat. Diese wiederum können von unterschiedlichsten Risiken, einschließlich der sich zurzeit bedrohlich entwickelnden geopolitischen Risiken ausgelöst werden.Kommt die Pleitenwelle erst einmal in Gang, so wird sie einen sich selbst verstärkenden Prozess auslösen. Pleiten erzeugen Arbeitslosigkeit, Kreditausfälle und Kollateralschäden bei den Geschäftspartnern der fallierenden Unternehmen. Der Zeitraum zwischen dem Beginn einer solchen Entwicklung und dem Beginn einer Bankenkrise könnte also sehr kurz sein.
Die EZB hat für die Staaten immer nur „Zeit kaufen“ wollen. Genauso ist es. Die EZB hat den Regierungen finanzielle Spielräume verschafft, die sie sonst nicht hätten. Ein ganz klares Eingeständnis der illegalen Staatsfinanzierung.
Das ist so, als ob man einem Heroinabhängigen einen Vorrat seiner Droge geben würde, damit er Zeit kaufen kann, ohne Entzugserscheinungen von ihr loszukommen.
Hier wird nicht Zeit gekauft, hier wird der Vorrat geplündert in dem vollen Wissen, dass man den Untergang der Währung riskiert. Mit der Kraft der Druckerpresse macht sich die EZB zum bestimmenden Marktakteur und manipuliert nach deren Willen alle Marktpreise. Deshalb gibt es auch gar keinen Marktzins mehr. Was wir haben ist ein reiner Manipulationszins.
Wie soll es nun weiter gehen? Gibt es einen Ausweg? Theoretisch schon, nur leider hat die Politik nicht den Mut dazu, ihn zu gehen. Mit Verschiebetaktik wird die große Abrechnung von Jahr zu Jahr verschoben. In der Hoffnung, dass sich das Problem von alleine löst. Nur leider werden die dann nicht ausbleibenden Folgen immer größer.
Durch Privatisierungen die Staatsfinanzen zu sanieren, das Bankensystem zu entlasten und zu restrukturieren. Die notwendigen schmerzhaften Reformen werden unsere europäischen Kollegen nicht machen, aber auch Deutschland ist (noch) nicht bereit dazu.
Interessante Lösungswege bietet der von mir bereits mehrfach angepriesene und zu den hundert einflussreichsten Ökonomen in Deutschland bezeichnende Dr. Daniel Stelter. Er ist Makroökonom und Strategieberater.
In zwei aufschlussreichen Artikeln berichtet er über unsrere wohl nicht aufhaltbare Zukunft.
Am 31.08.2017 klärt er in der WirtschaftsWoche grundlegend auf. Lesedauer etwa 4 min.
Dr. Daniel Stelter: "Das Märchen von der bewältigten Finanzkrise"
Am 21.09.2017
berichtet er in der WirtschaftsWoche. Lesedauer etwa 8
min.
Dr. Daniel Stelter: "Schluss mit der Wohlstandsvernichtung!"
Wie sollte man sich nun als Anleger schützen?
Diversifikation, raus aus Geldwerten, rein in Sachwerten. Kurzläufige Anlagen sind besonders empfehlenswert. Flexibilität und kurzfristige Verfügbarkeit sind wichtig.
Hier bieten sich ganz besonders Edelmetalldepots an. Gold ist zwar keine klassische Anlage, aber eine klassische Versicherung.
Als deutscher Anleger seine Werte legal international zu lagern, bedeutet zusätzliche Sicherheit und Unabhängigkeit, speziell in außergewöhnlichen Situationen.




